Für das Geschäftsjahr 2024 können wir ein erfreuliches Ergebnis präsentieren. Unsere Dienstleistungen waren gefragt, wir haben die Geschäfte mit unseren Kundinnen und Kunden ausgebaut. Die Bilanzsumme hat um +3,8 % auf CHF 1,91 Mia. zugenommen, der Jahresgewinn betrug CHF 4,3 Mio.
Die Nachfrage nach Wohneigentum war ungebremst hoch, sicher auch aufgrund des gesunkenen Zinsniveaus. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat den Leitzins in vier Schritten (im März, Juni, September und Dezember) um total –1,25 % auf 0,50 % gesenkt. Es ist uns im Bereich der Ausleihungen gelungen, um CHF +79,1 Mio. bzw. +5,0 % zu wachsen. Dabei haben wir beständig auf die nachhaltig gesunde Qualität des Kreditportefeuilles geachtet. Die Hypothekarforderungen haben um CHF +82,7 Mio. zugelegt, während die Forderungen gegenüber Kunden um CHF –3,6 Mio. zurückgegangen sind.
Die Kundengelder, bestehend aus Kundeneinlagen und Kassenobligationen, haben um +3,6 % auf CHF 1,36 Mia. zugenommen. Das im Jahr 2023 lancierte Sparkonto 1 hat im Jahr 2024 einen wichtigen Beitrag zum Wachstum der Kundengelder geleistet. Das Gleiche gilt für die Kassenobligationen, die wir dank einer sehr erfolgreichen Aktion zwischen April und Juni um CHF +11,0 Mio. erhöhen konnten. Die Kundengelder deckten die Kundenausleihungen mit 81,1 % (Vorjahr: 82,3 %). Zur Mitfinanzierung des Ausleihungswachstums haben wir die Pfandbriefdarlehen um CHF +21,7 Mio. auf insgesamt CHF 371,1 Mio. aufgestockt. Der Wert der Vermögensverwaltung und Kundendepots betrug per Ende 2024 insgesamt CHF 325,3 Mio., was einer Veränderung von +9,6 % entspricht. Dieser Zuwachs ist einerseits durch das gute Börsenjahr, andererseits durch den Neugeldzuwachs in Höhe von CHF +11,3 Mio. begründet. Den Bestand an Vermögensverwaltungsmandaten haben wir um +30 auf 333 gesteigert.
Die flüssigen Mittel und die Forderungen gegenüber Banken haben um –5,7 % auf CHF 148,8 Mio. abgenommen. Die Vorschriften zur Liquiditätshaltung haben wir jederzeit übertroffen.
Die Finanzanlagen haben im Rahmen der Bewirtschaftung um –0,3 % auf CHF 53,9 Mio. abgenommen. Die Sachanlagen haben nach Abschreibungen einen Wert von CHF 20,6 Mio. (–1,1 %) erreicht. Die immateriellen Werte in Höhe von CHF 0,7 Mio. enthalten aktivierte Investitionen in die Weiterentwicklung der IT.
Das Eigenkapital nach Gewinnverwendung betrug per 31. Dezember 2024 CHF 160,0 Mio. (+3,0 %). Darin eingerechnet ist die beantragte Zuweisung an die gesetzlichen Gewinnreserven in Höhe von CHF 2,2 Mio. Wir haben im Jahr 2024 unverändert am Kleinbankenregime teilgenommen, das die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA kleinen, besonders liquiden und gut kapitalisierten Banken bietet. Dadurch sind die Eigenmittelanforderungen erhöht. Mit einer Leverage Ratio (Verhältnis des Kernkapitals zum Gesamtengagement) von 8,22 % (Vorjahr: 8,30 %) haben wir die Vorgaben übertroffen.
Das Zinsengeschäft hat sich positiv entwickelt. Dazu beigetragen haben das zu Beginn des Jahres hohe Zinsniveau und unser Wachstum. So ist der Bruttoerfolg aus dem Zinsengeschäft nochmals leicht angestiegen, nämlich um +0,7 % auf CHF 20,9 Mio. Die Bruttozinsspanne hat sich hingegen von 1,15 % auf 1,12 % reduziert. Die Wertberichtigungen haben sich im gleichen Zeitraum um CHF 0,1 Mio. erhöht. Der Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft lag mit CHF 20,5 Mio. um +0,4 % über dem Vorjahreswert.
Zum Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft in Höhe von CHF 3,6 Mio. (+6,3 %) haben insbesondere das Vermögensverwaltungsgeschäft, höhere Einnahmen bei Courtagen und Depotgebühren sowie das Wachstum bei den Debitkarten beigetragen. Die positive Kursentwicklung an den Finanzmärkten hat den Erfolg aus dem Handelsgeschäft gegenüber 2023 um +11,9 % auf CHF 0,4 Mio. steigen lassen. Die Veränderung des übrigen ordentlichen Erfolgs um +5,5 % auf CHF 1,1 Mio. stammt hauptsächlich aus höheren Beteiligungserträgen und einem angestiegenen Liegenschaftserfolg.
Der Personalaufwand belief sich auf CHF 9,3 Mio. (+9,3 %). Der Sachaufwand in Höhe von CHF 7,8 Mio. ist um +8,3 % gestiegen. Zusammengefasst resultierte ein Geschäftsaufwand von CHF 17,1 Mio. (+8,9 %). Neben den höheren IT-Aufwendungen haben vor allem Projekt-, Personal- und Betriebskosten im Zusammenhang mit dem Markteintritt Seeland zu diesem Anstieg geführt.
Der Abschreibungsaufwand fiel mit CHF 2,3 Mio. um –1,5 % tiefer aus als im Vorjahr. Wir haben die gemäss den Bewertungsgrundsätzen möglichen Abschreibungen vorgenommen. Die Reserven für allgemeine Bankrisiken haben wir mit CHF 3,2 Mio. gestärkt (Vorjahr: CHF 4,9 Mio.). Für latente Ertragssteuern, die bei einer Verwendung dieser Reserven anfallen würden, haben wir Steuerrückstellungen in Höhe von CHF 0,8 Mio. gebildet. Der Steueraufwand betrug CHF 1,9 Mio. und ist damit um CHF –0,5 Mio. tiefer als im Jahr 2023. Für die Bildung der Reserven für allgemeine Bankrisiken und die Deckung der dadurch entstandenen Rückstellungen für latente Ertragssteuern haben wir stille Reserven im Umfang von CHF 3,1 Mio. aufgelöst.
Der Bilanzgewinn betrug unverändert CHF 4,3 Mio. Der Verwaltungsrat wird an der Generalversammlung eine Dividendenausschüttung von 22,0 % und eine Zuweisung in Höhe von CHF 2,2 Mio. an die gesetzliche Gewinnreserve beantragen.
Die Anzahl Vollzeitstellen betrug im Jahresdurchschnitt 68,6 (Vorjahr: 63,2). Per Ende 2024 waren 83 Mitarbeitende mit unterschiedlichen Beschäftigungsgraden für uns tätig, was teilzeitbereinigt 71,6 Mitarbeitenden entspricht. Zusätzlich bilden wir elf Lernende aus. Wir wollen fachlich kompetente Personen beschäftigen, die zu unserer Kultur und zu unseren Kundinnen und Kunden passen. Dafür investieren wir gezielt in die Weiterbildung unserer Mitarbeitenden. Verschiedene Ausbildungs- und Entwicklungsprogramme begleiten beispielsweise Junior-Kundenberatende auf ihrem Weg zu Kundenberatenden und zu Expertinnen und Experten mit umfassender Praxis. Allen Mitarbeitenden steht eine Entwicklungsplanung offen.
Die Risikobeurteilung haben wir in den Erläuterungen zum Risikomanagement auf Seite 14 umschrieben.
Das Volumen im Kundengeschäft stellt den wesentlichsten Bestandteil unserer Auftragslage dar. Die Kundengelder betrugen per 31. Dezember 2024 CHF 1,36 Mia. (Vorjahr: CHF 1,31 Mia.), die Kundenausleihungen CHF 1,67 Mia. (Vorjahr: CHF 1,59 Mia.). Dazu kamen Vermögensverwaltungsanlagen und Kundendepotvermögen im Umfang von CHF 325,3 Mio. (Vorjahr: CHF 296,8 Mio.).
Wir überprüfen unsere Produkt- und Dienstleistungspalette laufend und richten sie auf die sich verändernden Kundenbedürfnisse aus. Dabei berücksichtigen wir ebenfalls Aspekte wie den technologischen Fortschritt, die Wirtschaftlichkeit, regulatorische Anforderungen und strategische Überlegungen.
Nach einem turbulenten Vorjahr mit der Notübernahme der Credit Suisse durch die UBS und den Inflationsbekämpfungsmassnahmen der SNB ist im Finanzsektor im Jahr 2024 Ruhe eingekehrt. Die stetig gesunkene Inflation und die schwächelnde Wirtschaft haben die SNB zu insgesamt vier Leitzinssenkungen bewogen, was sich laufend auf unsere zinsabhängigen Produkte ausgewirkt hat.
Im Jahr 2025 stehen zwei Highlights an, von denen unsere Kundinnen und Kunden unmittelbar profitieren:
Für das Jahr 2025 geht das Staatssekretariat für Wirtschaft von einem Wachstum des Bruttoinlandprodukts von 1,4 % (Stand Dezember 2024: 1,5 %) aus. Damit dürfte dieses leicht höher ausfallen als im Vorjahr, jedoch erneut unter dem langjährigen Durchschnitt von 1,8 %. Die Prognose fällt eher vorsichtig aus, weil die internationale Wirtschafts- und Handelspolitik unsicher ist und dies die Entwicklung im Jahr 2025 beeinflussen wird. Wir erwarten eine oder sogar mehrere Zinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank.
Geschäftsbericht 2024 herunterladen
Jahresrechnung 2024 herunterladen