Wir sind im normalisierten Zinsumfeld weiter gewachsen.
Im Vergleich mit dem sehr turbulenten Jahr 2023 mutet das erste Halbjahr 2024 aus wirtschaftlicher Sicht eher ruhig an. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat die Inflation im Vorjahr bekämpft, was sich positiv auf das erste Halbjahr 2024 ausgewirkt hat: Die Preise sind in der Schweiz stabil geblieben, sodass die Teuerung durchwegs unter 2 % gelegen hat.
Wir haben viel Schwung aus dem sehr erfolgreichen Vorjahr mitgenommen und das Kundengeschäft stark ausgebaut. In der Folge hat auch der Geschäftserfolg weiter zugenommen.
Weil das Zinsniveau gesunken ist, gehen wir von einem schwächeren zweiten Halbjahr 2024 aus.
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Das Kundengeschäft ist im ersten Halbjahr 2024 gegenüber 2023 um CHF 99,4 Mio. gewachsen. Ein Grund dafür ist das grösste Halbjahreswachstum an Kundengeldern der letzten zehn Jahre.
Die zunehmende Stabilisierung der Inflationsraten in den westlichen Industrienationen hat im vergangenen Halbjahr zu einer positiven Stimmung an den Finanzmärkten geführt. Das hat sich mit CHF 10,2 Mio. (+6 %) günstig auf die Depots und mit CHF 12,7 Mio. (+9 %) auf die Vermögensverwaltungsmandate ausgewirkt. Unsere Kundinnen und Kunden haben im Umfang von CHF 2,0 Mio. neu in Anlagen investiert. Die Kundengelder sind mit CHF 40,5 Mio. (+3 %) stark gewachsen. Daran erkennen wir, dass das positive Zinsumfeld Sparen wieder attraktiv macht. Unsere Kundenausleihungen haben um CHF 36,0 Mio. zugenommen und sind zu 83 % mit Kundengeldern finanziert. Die Pfandbriefdarlehen haben gegenüber 2023 um CHF 10,0 Mio. (+3 %) zugenommen.
Insgesamt hat sich die Bilanzsumme um CHF 54,0 Mio. (+3 %) auf CHF 1,89 Mia. erhöht.
Seit Anfang 2024 hat die SNB den Leitzins zweimal um insgesamt -0,5 % auf 1,25 % gesenkt. Im Schnitt war das Zinsniveau im ersten Halbjahr 2024 aber höher als in der Vorjahresperiode. Die SNB verzinst weiterhin die Sichtguthaben der Banken.
Gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 sind die Ausleihungen gewachsen; das im ersten Quartal noch höhere Zinsniveau hat sich positiv auf die Saron-Hypotheken ausgewirkt. Deshalb ist der Bruttoerfolg im Zinsengeschäft gegenüber dem Vorjahr wie erwartet um CHF 0,5 Mio. höher. Der Nettoerfolg hat sich dank tieferer Wertberichtigungen um CHF 0,8 Mio. erhöht. Der Erfolg aus dem Kommissionsund Dienstleistungsgeschäft ist um +6 % gestiegen, während der Erfolg aus dem Handelsgeschäft um CHF 0,02 Mio. zugelegt hat. Der ordentliche Ertrag liegt CHF 0,1 Mio. über der Vergleichsperiode. Insgesamt hat der Geschäftsertrag gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 um CHF 1,0 Mio. (+8 %) zugenommen.
Der Geschäftsaufwand hat sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 um CHF 0,5 Mio. (+6 %) erhöht. Neben dem höheren Personalaufwand liegen auch die Aufwandpositionen IT und Projekte über dem Vorjahr. Der Abschreibungsaufwand ist mit CHF 0,3 Mio. (+29 %) höher ausgefallen.
Insgesamt erzielten wir einen Geschäftserfolg von CHF 3,6 Mio. Das sind CHF 0,2 Mio. mehr als im Vorjahr. Die Verzinsung des SNB-Guthabens sowie aufgelöste stille Reserven führen wir den Reserven für allgemeine Bankrisiken (CHF 2,0 Mio.) und den latenten Steuern zu.
Unter dem Strich hat die Bernerland Bank einen Halbjahresgewinn von CHF 2,2 Mio. erwirtschaftet, was gegenüber dem ersten Semester 2023 einem A nstieg von +13 % entspricht.
Unsere Generalversammlung vom 11. Mai 2024 hat für eindrucksvolle Besucherströme in Langnau gesorgt: 1921 Aktionärinnen und Aktionäre sind unserer Einladung gefolgt und haben an der Versammlung teilgenommen. In sehr guter Erinnerung dürfte allen Teilnehmenden insbesondere die Zustimmung zur Dividendenerhöhung bleiben. Nach dem offiziellen Teil hat Sonia Kälin, vierfache Schwingerkönigin, Geschichten und Anekdoten aus ihrem sportlichen und privaten Leben erzählt – ganz im Sinne unseres Mottos «zäme füretsi»
Als wichtiger Schritt zur Umsetzung unseres Zielbilds 2025 hat im Januar unser neues zentrales Team im Kunden- und Verkaufssupport erfolgreich seine Arbeit aufgenommen. Diese organisatorische Anpassung gibt unseren Kundenberaterinnen und -beratern die Möglichkeit, mehr Zeit für den direkten Kundenkontakt und die Kundenberatung einzusetzen. So stärkt die Bernerland Bank ihre Bedeutung als Regionalbank, als lebenslange persönliche Finanzberaterin ihrer Kundinnen und Kunden und als starke Partnerin für KMU
Als eine der wenigen Regionalbanken verfügt die Bernerland Bank seit April über eine eigene TWINT-App mit direkter Kontoanbindung. Damit erfüllen wir einen oft geäusserten Kundenwunsch und bieten unserer Kundschaft die beliebte und praktische bargeldlose Zahlungslösung ab sofort aus erster Hand an
Das nächste Highlight wartet bereits: Wir erweitern im zweiten Halbjahr 2024 unser Marktgebiet um die Region Seeland. Das Seeland passt ausgezeichnet zu den Werten der Bernerland Bank, die wir in den letzten 150 Jahren in unserem Stammgebiet Emmental-Oberaargau verinnerlicht haben. Sobald der Umbau abgeschlossen ist, eröffnen wir in Lyss an zentraler Lage eine eigene Filiale. Mit der Marktgebietserweiterung packen wir eine Gelegenheit beim Schopf. Unserer Verwurzelung im Emmental und Oberaargau bleiben wir selbstverständlich treu.
Liebe Aktionärin, lieber Aktionär
Liebe Kundin, lieber Kunde
Eines vorweg: Die Bernerland Bank war im Geschäftsjahr 2023 erfolgreich unterwegs. Dies in einem sehr turbulenten Jahr. Schweizweit geprägt haben es die Notübernahme der Credit Suisse durch die UBS, die Inflationsbekämpfungsmassnahmen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sowie eine unterdurchschnittliche Entwicklung der Gesamtwirtschaft.
Wir haben uns davon nicht beirren lassen und konsequent unser Ziel weiterverfolgt, die Bedeutung der Bernerland Bank als Regionalbank zu stärken. Im gesamten Jahr haben die Kundinnen und Kunden unsere Beratungsleistungen stark nachgefragt. So konnten wir das Kundengeschäft deutlich ausbauen. Es ist uns gelungen, sowohl im Bereich der Kundenausleihungen als auch bei den Kundengeldern ein sehr erfreuliches Wachstum zu erzielen.
Für das damit ausgesprochene Vertrauen bedanken wir uns herzlich bei unseren Kundinnen und Kunden, und wir nehmen diesen Schwung mit ins Jahr 2024.
Michèle Etienne
Verwaltungsratspräsidentin
Michael Elsaesser
Geschäftsführer
Wofür Verwaltungsratspräsidentin Michèle Etienne den mitgenommenen Schwung einsetzt, erzählt sie im Video.
Michèle Etienne, Verwaltungsratspräsidentin
Das Kundengeschäft ist gegenüber dem Vorjahr um +5,7 % gewachsen. Die Kundenausleihungen haben wir mit einem Plus von CHF +100,8 Mio. wieder stark ausgebaut. Besonders freut uns, dass wir auch Kundengelder in Höhe von CHF +42,2 Mio. gewonnen haben. Damit haben wir das Vorjahreswachstum um +86,7 % übertroffen. Das ist bemerkenswert. Dank eines guten Börsenjahrs und eines beachtlichen Neugeldzuwachses in Höhe von CHF +17,4 Mio. sind die Vermögensverwaltungsmandate und Kundendepots mit CHF 29,6 Mio. um +11,1 % gestiegen.
Zur positiven Entwicklung der Kundengelder beigetragen hat unser Produktangebot. Im Januar 2023 haben wir Bankpakete für Privatpersonen eingeführt und uns damit als Hausbank attraktiver gemacht. Als Reaktion auf die Zinswende haben wir am 1. April 2023 unser Sparkonto 1 mit einem Vorzugszins lanciert. Generell haben wir auf Veränderungen im Zinsumfeld jeweils schnell reagiert und ansprechende Konditionen angeboten, sei es für Konten, Festgelder oder Kassenobligationen.
Das Wachstum im Kundengeschäft und weitere Aspekte wirken sich erfreulich auf das gesamte Jahresergebnis aus. An diesem Erfolg wollen wir die Aktionärinnen und Aktionäre teilhaben lassen. Wir schlagen deshalb eine Dividendenerhöhung von CHF 10.50 auf CHF 11.00 vor.
Michael Elsaesser erklärt den Jahresabschluss 2023 im Video.
Michael Elsaesser, Geschäftsführer
Im Jahr 2023 haben wir die Grundsteine für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Bernerland Bank gelegt. Wir haben uns mit viel Energie und Leidenschaft auf die Stärkung unserer Bedeutung als Regionalbank vorbereitet. Jetzt fokussieren wir uns auf die Umsetzung der erarbeiteten Massnahmen. Im Zentrum stehen dabei die Optimierung und Erweiterung unseres Filialnetzes, die Spezialisierung unserer Organisation und die Verbesserung unserer Prozesse. Oberstes Ziel all dieser Anstrengungen ist es, als lebenslange persönliche Finanzberaterin unsere Privatkundinnen und -kunden noch gezielter zu betreuen und unsere Rolle als starke Partnerin für KMU weiter auszubauen.
Ende 2024 erweitern wir unser Marktgebiet um die Region Seeland. Wir eröffnen eine Filiale in Lyss und bauen eine Zusammenarbeit mit der Post auf, um auch in zwölf Postfilialen in der gesamten Region präsent zu sein. Eine Regionalbank mit KMU-Charakter existiert dort bisher nicht. Diese Lücke füllen wir und bieten den Seeländerinnen und Seeländern damit eine Alternative zu den bestehenden Banken in der Region. Das Seeland passt zu unseren Werten, insbesondere zu unserem verbindenden Verständnis von Tradition und Moderne in einer ländlichen Region. Unserer Verwurzelung im Emmental und Oberaargau bleiben wir dabei treu, denn wir wissen genau, wo wir herkommen und was uns prägt.
Was die wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz im Jahr 2024 betrifft, erwarten wir ein moderates Jahr. Wir gehen davon aus, dass die Wirtschaft zwar leicht zulegen wird, das Wachstum wie im Jahr 2023 allerdings eher unterdurchschnittlich bleibt. Die Inflation geht in der Schweiz allmählich zurück: Sie befand sich Ende 2023 wieder unter 2 % und damit im von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) angestrebten Zielbereich. Für das Jahr 2024 rechnet der Markt mit mehreren Zinsschritten zur Senkung des Leitzinses.