Die Banken schliessen ihre Filialen und ersetzen Bargeldschalter durch Automaten. Bankkunden wundern und ärgern sich darüber, einzelne vermissen liebgewonnene Dienstleistungen. Schnell wird die Entwicklung als „Lädeli-Sterben“ bezeichnet. Es ist aber zu kurz gegriffen, sie einzig auf die Tatsache von Schliessungen zu reduzieren. Da steckt mehr dahinter.

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Hat die Bank-Filiale ausgedient?

20.03.2018

Die Banken schliessen ihre Filialen und ersetzen Bargeldschalter durch Automaten. Bankkunden wundern und ärgern sich darüber, einzelne vermissen liebgewonnene Dienstleistungen. Schnell wird die Entwicklung als „Lädeli-Sterben“ bezeichnet. Es ist aber zu kurz gegriffen, sie einzig auf die Tatsache von Schliessungen zu reduzieren. Da steckt mehr dahinter.

Die Tendenz „bargeldlos“ steigt weiter an

Erstens hat sich das Bargeld-Handling in den letzten Jahren fundamental verändert. Wer erhält heute seinen Lohn oder seine Rente noch bar ausbezahlt? Wer zahlt den Miet- oder Hypothekarzins noch bar? Das sind natürlich pointierte Fragestellungen, trotzdem beschreiben sie die Entwicklung sehr genau. Die Privatkunden der Bernerland Bank tätigen 85% ihrer Zahlungen bargeldlos. Die 15% Bargeld wiederum beziehen sie zur Hälfte an Geldautomaten. Und die Tendenz zeigt weiter Richtung bargeldlos.

Zuerst Google und Freunde, dann erst die Bank

Zweitens verkehren Kunden gezielter mit ihrer Bank. Konkret wickeln sie sogenannt „einfache Geschäfte“ zunehmend online ab, weil dies bequemer und selbstbestimmt möglich ist. Bei „anspruchsvolleren Geschäften“ gehen die Kunden anders vor: Oftmals fragt man zuerst Mr. Google, möglicherweise bespricht man sich mit Freunden und erst danach kommt die Bank ins Spiel.

Dieses Verhalten trifft natürlich nicht nur auf Bankgeschäfte zu. Weit entwickelt ist beispielsweise die Autobranche: Hier kann ich mein Wunschauto selber im Internet konfigurieren. Persönlich habe ich das kürzlich auch durchgespielt. Für mich wichtige Fragen blieben aber unbeantwortet und darum habe ich noch einen Termin mit meiner Garage vereinbart.

Hohe Mobilität forciert Zentralisierung

Drittens ist die Mobilität der Menschen in der Schweiz sehr hoch. Dies, weil wir mit unserem Strassennetz und dem Angebot an öffentlichen Transportmitteln weltweit zu den Besten gehören. Es ist für uns heute eine Selbstverständlichkeit, dass wir nicht alles direkt vor der Tür erledigen können und wir für wichtige Angelegenheiten in die nächst grössere Ortschaft gehen. Es braucht also nicht in jedem Dorf beispielsweise eine Postagentur oder eben eine Bank-Filiale.

Online und offline vermischt sich zunehmend

In vielen Branchen tragen diese und weitere Faktoren zur Entwicklung des eCommerce bei. Eine Realität, der wir uns nicht entziehen können und auch nicht wollen. Online alleine ist jedoch nicht immer zielführend. Darum bieten Onlinehändler ihren Kunden verschiedene Kanäle an, um mit ihnen zu verkehren. Zum Beispiel Call-Center für den telefonischen Kontakt und physische Geschäfte als Point-of-Sales im Stadtzentrum. Auch sogenannte cross-mediale Angebote sind gang und gäbe: Sie bestellen ein Buch online und holen es am Kiosk ab oder Sie ordern ein Handy per Telefon und lassen es sich nach Hause liefern.

Die Bernerland Bank folgt der gesellschaftlichen Entwicklung

Auch die Bernerland Bank ist von diesen Veränderungen betroffen und entwickelt sich weiter:
Vor gut zwei Jahren haben wir beispielsweise fünf Standorte rund um Huttwil geschlossen und im Städtli stattdessen eine neue Filiale eröffnet.
Aktuell planen wir den Umbau unseres Standorts in Hasle-Rüegsau, wobei die erläuterten Entwicklungen einen hohen Stellenwert haben. Schon heute ist klar, dass die Filiale nachher ziemlich anders ausschauen wird. Lassen Sie sich überraschen. :-)

Sie sehen, auch wir als KMU im Bankensektor können uns weder vor den Bedürfnissen unserer Kunden, noch vor Branchen- und gesellschaftlichen Entwicklungen verschliessen. Wir nutzen aber die Chance unserer Grösse, um uns sehr flexibel anzupassen. Wir wollen gemeinsam mit unseren Kunden auf der Welle des Fortschritts reiten.

Und was ist nun in Zukunft mit der Filiale?

Um auf die Frage im Titel dieses Beitrags zu antworten: Ja, ich gehe davon aus, dass die Schalter-Filiale zunehmend ausgedient hat. Gleichzeitig bin ich aber überzeugt davon, dass sie als Beratungs- und Begegnungspunkt am Anfang ihrer Neuerfindung steht. Ich bin mir sicher, dass Menschen trotz oder gerade wegen schier unendlicher digitaler Möglichkeiten mehr denn je auch persönliche Kompetenz und Kontakte vor Ort suchen und schätzen. Genau hier setzen wir bei der Bernerland Bank an.

 

Peter Ritter
Geschäftsführer Bernerland Bank



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