Beim Wettbewerb «bewirken» der Bernerland Bank hat der Tierschutz Emmental den zweiten Platz belegt und CHF 5'000 gewonnen. «Wir haben uns riesig über das Preisgeld gefreut», sagt Sandra Schär, Präsidentin des Vereins. Der Zustupf soll der Haupttätigkeit, der Kastration von Katzen, zugute kommen.
Im Moment herrscht Hochbetrieb beim Tierschutz Emmental. Immer wieder stossen Bauern, Nachbarn oder die Polizei auf Ansammlungen von verwilderten Katzen und Katern. Dann rückt der Tierschutz Emmental aus und fängt die Tiere ein. «Bei grossen Katzenfängen sind wir auf jede Hilfe angewiesen», erklärt Sandra Schär, Präsidentin des Vereins Tierschutz Emmental. «Das können gut zwischen zwanzig und dreissig Katzen sein, die wir einfangen.»
Hauptsächlich setzt sich der Tierschutz Emmental für Katzen ein, um die sich niemand kümmert. Es gehe darum, die Tiere einzufangen und sie zu kastrieren, sodass sie sich nicht vermehren. «Nach der Kastration lassen wir sie wider frei, denn ausgewachsene wilde Katzen sind nicht mehr zähmbar», erklärt Sandra Schär das Vorgehen. Bei Jungtieren bestehe hingegen Hoffnung: «Junge Büsi versuchen wir aufzupäppeln, zu sozialisieren und ein schönes Zuhause für sie zu finden.»
Zusätzlich betreiben die Tierliebhaber dreimal in der Woche einen Telefondienst für Tierfragen aller Art. «Mal hat jemand eine Frage zu einer Ratte, jemand anderem ist ein Papagei zugeflogen», präzisiert Andrea Baumgartner, Sekretärin des Vereins Tierschutz Emmental. In solchen Fällen vermitteln sie die Anrufer an die richtige Stelle – zum Beispiel an den Club der Rattenfreunde oder an die Vogelwarte Sempach.
Der Tierschutz Emmental setzt sich aktiv und mit viel Herzblut für das Wohlergehen aller Tiere ein. Besondere Aufmerksamkeit gilt Katzen: Man kann sich kaum vorstellen, wie viele verwilderte, hungrige Katzen es immer noch gibt, die täglich ums Überleben kämpfen müssen. Nur weil sich niemand um sie kümmert. Der Tierschutz Emmental setzt sich dafür ein, die unkontrollierte Vermehrung von Katzen einzudämmen und so viel Tierleid zu ersparen.
Der Verein Tierschutz Emmental finanziert sich durch Spendengelder und Mitgliederbeiträge. Über 400 Mitglieder tragen mit ihrem Jahresbeitrag zum Tierwohl in der Region bei. Aktiv setzen sich die Vorstandsmitglieder ein – sie arbeiten alle ehrenamtlich und in ihrer Freizeit.
Die Liebe zu den Tieren motiviert sie. «Ich bin froh um jedes Tier, dem ich helfen kann», bestätigt Andrea Baumgartner und ergänzt mit strahlenden Augen: «So ein Bébé-Büsi, das einem um die Beine streicht, ist Lohn genug.»
Auch Sandra Schär setzt sich mit viel Herzblut für Tiere ein. «Schon als Kind habe ich Katzen und Hunde geliebt. Ich habe sogar einmal die Sommerferien in Italien sausen lassen, damit ich vier junge Kätzchen ohne Mutter aufpäppeln konnte», erzählt sie lachend.
Wer sich auch fürs Tierwohl einsetzen möchten, dürfe sich gerne beim Tierschutz Emmental melden, so Sandra Schär. «Wir freuen uns über jede Helferin und jeden Helfer – sei es für Katzenfänge oder für unseren Telefondienst.»
Sina Johnsen
Kommunikationsverantwortliche
