Die Bäckerei und Kaffeerösterei «Bim Donner» hat unseren Wettbewerb «bewirken» gewonnen. Das Preisgeld kommt für einen Lieferwagen als mobilen Laden zum Einsatz. Stephan Weber, Geschäftsführer der Stiftung WBM, erzählt vom Aufbau des Back- und Röstbetriebs und von den Zukunftsplänen.

Bim Donner: «Unser Konzept findet grossen Anklang.»

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Bim Donner: «Unser Konzept findet grossen Anklang.»

19.08.2021

Die Bäckerei und Kaffeerösterei «Bim Donner» hat unseren Wettbewerb «bewirken» gewonnen. Das Preisgeld kommt für einen Lieferwagen als mobilen Laden zum Einsatz. Stephan Weber, Geschäftsführer der Stiftung WBM, erzählt vom Aufbau des Back- und Röstbetriebs und von den Zukunftsplänen.

Rohrbach im Sagiareal. Direkt an der Hauptstrasse macht ein Schild auf Brot und Kaffee aufmerksam. Noch bevor die Türglocke des Ladens ein herzliches Willkommen bimmelt, weht einem frischer Brotduft und köstlicher Kaffeegeschmack entgegen. Sofort ist klar: Hier wird gebacken und geröstet.

Was die Nase schnell erfasst hat, nehmen nach dem Eintreten auch die Augen wahr: Ausgestellt in der Vitrine und fein säuberlich angeschrieben liegen Spitzbuben, Nussgipfel und Mütschli bereit. Dahinter warten frische Zöpfe und die Brote «Blitz» und «Donner» darauf, gekauft zu werden. Im Regal an der Wand reihen sich bunte Fläschchen mit Sirup und Weckgläser mit Konfitüren aneinander. Jedes trägt ein hübsches Etikett und ist von Hand angeschrieben – Minze, Rhabarber, Apfel. Gegenüber von den süssen Leckereien stehen die frisch gerösteten Kaffeemischungen. Vier verschiedene Röstungen sind im Angebot, darunter Morgentrunk und Sans-souci.

«Bim Donner» in Rohrbach bietet fünf Kleingebäsckstücke an. Darunter Nussgipfel und Mütschli.
Auch Sirup und Konfitüre aus dem Werkatelier der WBM ist «Bim Donner» erhältlich.
Vier verschiedene Sorten Kaffee bietet «Bim Donner» an.

Ein Handwerk mit Qualitätsmerkmal

Die BIO-Bäckerei und Kaffeerösterei «Bim Donner» in Rohrbach ist ein Projekt der Madiswiler Stiftung WBM. «Ich hatte bereits vor fünfzehn Jahren die Idee, dass Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam eine Bäckerei betreiben», gibt Stephan Weber preis. «Für unsere Mitarbeitenden sind Arbeiten geeignet, die sie mit den Händen verrichten können. Teige mischen und kneten eignet sich also ideal.» Noch dazu sei diese Handarbeit gerade beim Brot-Backen ein Qualitätsmerkmal.

Anfangs 2019 hat der Geschäftsführer der WBM zusammen mit seinem Stiftungsrat die Idee aufgegriffen und konkretisiert. Kaffee passt sehr gut zu Brot und auch der Röstprozess enthält viel Handwerk. Deshalb habe man das Kaffeerösten im Konzept mitberücksichtigt, so Weber. Nach einem Jahr Konzeptarbeit, Workshops und Planung ist die Idee reif für die Umsetzung.

Die WBM hat Räumlichkeiten in Rohrbach gefunden. Ausserdem konnten sich die Mitarbeitenden der WBM für die Arbeit in der Bäckerei und Kaffeerösterei bewerben. «Das Echo war gewaltig», sagt Weber und staunt noch heute über das Interesse.

 

 

In der Backstube herrscht reges Treiben. Sie befindet sich direkt hinter dem Verkaufstresen, sodass jede Kundin und jeder Kunde das Geschehen beobachten kann. Während ein Mitarbeiter sorgfältig Mehl abwägt, ist eine andere Mitarbeiterin kraftvoll Teig am Kneten. Jemand formt abgewogene Teigportionen und legt sie in die vorbereiteten Backschalen. Zwei andere warten ungeduldig vor dem Ofen, um die frisch gebackenen Bio-Brote zum Auskühlen rauszuholen. Alle Mitarbeitenden arbeiten höchst konzentriert. Jeder Handgriff sitzt. Zwischendurch fällt ein lustiger Spruch, worauf wohlwollendes Gelächter folgt.

 

Täglich gibts in der BIO-Bäckerei «Bim Donner» in Rohrbach frisches Brot.
Sieben verschiedene Brotsorten stellt die Bäckerei «Bim Donner» her.
BIO-Zöpfe und BIO-Brote sind in der Bäckerei «Bim Donner» besonders beliebt.

 

Erst die Rösterei, dann die Bäckerei

Nachdem das Konzept auf Papier war, hat es einfach gepasst: «Es war ein riesengrosser Glücksfall, dass wir die Rösterei Grossenbacher Huttwil übernehmen und weiterführen konnten», schwärmt Weber. Die Kaffeeröster sind von der ehemaligen Besitzerin ausgebildet worden. Und so riecht es im Sagiareal in Rohrbach seit April 2020 nach frischem Kaffee. Der Brotduft hat nicht lange auf sich warten lassen. Um den Bäckereibetrieb aufzubauen hat sich die WBM fachmännische Unterstützung geholt: Peter Zulauf hat während 30 Jahren die Bäckerei Zulauf in Roggwil geführt und steht Bäckereien jetzt beratend zur Seite. «Sein Wissen und seine Erfahrung waren für uns Gold wert», bestätigt Weber. Innert weniger Wochen hat sich das Team eingespielt, sodass die WBM ihre Bäckerei und Kaffeerösterei «Bim Donner» am 22. August 2020 eröffnet hat.

Das Konzept mit Bio-Brot und von Hand geröstetem Kaffee habe grossen Anklang gefunden, so Weber. «Bim Donner» beliefert mehrere Alterszentren und das Spital Region Oberaargau in Langenthal. Ausserdem sind die Brote bereits an einigen Verkaufspunkten im Oberaargau erhältlich. «Den Abverkauf in unserem eigenen Laden in Rohrbach wollen wir mit angepassten Öffnungszeiten weiter ankurbeln», verrät Weber. Zusätzlich solle das Brot an weitere Institutionen und Wiederverkaufsstellen ausserhalb von Rohrbach an die Frau und den Mann kommen. Weber freut sich: «Dank unserem Sieg beim bewirken-Wettbewerb der Bernerland Bank können wir jetzt einen Lieferwagen kaufen. Das ist finanziell bisher nicht dringelegen.» Die Suche nach einem geeigneten Gefährt laufe.

 

 

Plötzlich wird es laut im Laden. In der Röstmaschine rieseln blasse Kaffeebohnen in den Ofen. Der Röstprozess beginnt. Der Röstmeister kontrolliert regelmässig die Temperatur und dreht wenn nötig am Regler. Zwischendurch blickt er kritisch durch die Scheiben in die Rösttrommel. Das Kaffeearoma entfaltet sich langsam. Nach etwa 20 Minuten ist ein Knacken aus dem Ofen hörbar – die Kaffeebohnen platzen. Jetzt zieht der Röstmeister einzelne Bohnen heraus und begutachtet die Röstung. Anhand der dunkelbraunen Farbe erkennt er, dass er den Röstprozess beenden kann. Die Bohnen fallen ins Kühlsieb, wo sie unter Rühren auskühlen. Anschliessend füllt der Röstmeister die Bohnen in Säcke ab.

 

Die Kaffeeröster erlesen die Bohnen vor dem Rösten sorgfältig.
Das Kaffeerösten ist ein Handwerk mit Qualitätsmerkmal.
Nach dem Rösten kühlen die Kaffeebohnen im Kühlsieb aus.

 

«Unsere Mitarbeitenden sollen glücklich sein»

Mit der Bäckerei und der Rösterei schafft die WBM neue Arbeitsfelder für ihre Mitarbeitenden. «Dass unsere Leute glücklich sind, ist uns sehr wichtig», erläutert Weber. Dafür seien wertschöpfende und sinnhafte Arbeiten gefragt – zum Beispiel backen oder rösten. Die Mitarbeitenden hätten sich im letzten Jahr entwickelt. «Es macht sie stolz, dass sie sich in ein neues Arbeitsfeld eingearbeitet und sich neue Kompetenzen angeeignet haben.»

Zudem stehe die WBM für eine durchmischte Gesellschaft ein. «Bim Donner» sei ein Begegnungsort für Leute mit unterschiedlicher Herkunft und aus verschiedenen Kulturen. Diesen Ansatz verfolgt die Stiftung weiter. Die Arbeit der Mitarbeitenden aus der Stiftung solle sichtbarer werden. Deshalb plant die WBM in Langenthal eine Markthalle, wo neben dem eigenen Brot und Kaffee weitere Produkte aus dem Werkatelier zu kaufen sind. «Wir möchten auch Verkaufsflächen vermieten, um ein breites nachhaltiges Angebot zu erreichen», präzisiert Weber. Im August 2022 soll die Markthalle ihre Tore öffnen.

 

Die Bäckerei und Kaffeerösterei «Bim Donner» ist ein Projekt der Stiftung WBM.

Bäckerei und Kaffeerösterei «Bim Donner»

Im August 2020 hat die Stiftung WBM in Rohrbach die Bäckerei und Kaffeerösterei «Bim Donner» eröffnet. Sieben Brotsorten und fünf Kleingebäckstücke gehen täglich über den Ladentisch. Im integrierten Bistro können Kunden und Kundinnen die Leckereien vor Ort geniessen. Die WBM schafft mit dem Laden einen Begegnungsort für Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur.

 

bim-donner.ch
wbm-madiswil.ch


 

 

Die Türglocke bimmelt und eine Frau tritt ein. Sofort huscht ein Mitarbeiter hinter den Tresen und begrüsst sie herzlich. Ein «Bio Donner mit Schrot» solls sein. Der Verkäufer greift nach dem ofenwarmen Brot und packt es behutsam in einen Papiersack ein. Derweil schaut sich die Kundin im Laden um und den Bäckerinnen und Bäckern bei der Arbeit zu. Sie lächelt. Die Dame bezahlt ihr Brot und verabschiedet sich. Der Verkäufer ist stolz, das erste Brot an diesem Tag verkauft zu haben.

 

Sina Johnsen
Kommunikationsverantwortliche

 

Sina Johnsen, Leiterin Marketing & Kommunikation, Bernerland Bank
Leiterin Marketing & Kommunikation

Sina Johnsen

Seit 2017 ist die Niederönzerin im Marketing der Bernerland Bank tätig. Den Ausgleich findet sie mit der Familie, in der Natur und beim Yoga.